Krypto Handys und Sichere Netzübergreifende Sprachkommunikation
Der BlackBerry Enterprise Service ist für große Unternehmen immer noch die erste Wahl wenn es darum geht, ein Smartphone in sichere Arbeitsprozesse einzubinden, auch wenn die iOS und Android Konkurrenz aufholt.
Muss hingegen eine erhöhte Geheimhaltungsstufe garantiert werden, kommen speziell entwickelte Endgeräte zum Einsatz. „Krypto Handys“[1] stehen seit über 10 Jahren zur Verfügung. Ein handelsübliches Gerät wird dazu modifiziert (gehärtet) und um sicherheitsrelevante Funktionen erweitert.
Komponenten:
- Verschlüsselung der lokalen Daten, Telefongespräche, SMS und E-Mails
- Schutz vor Veränderungen am Boot-ROM.
- Secure microSD-Speicherkarte mit signiertem Zertifikat (PKI)
- Authentifizierung der Gesprächsteilnehmer
- Fernzugriff (Löschen) bei Diebstahl, sicheres Löschen/Überschreiben
- Härtung des Systems durch Blockieren von potenziell unsicheren Schnittstellen und Funktionen.
- Schließen von Backdoors und Exploits der Gerätesoftware
- Kernel-Protector, Prozesskontrolle und strenge Datenschutzrichtlinien
Ein Problem besteht darin, dass beide Seiten die gleichen Standards unterstützen müssen, um eine sichere Verbindung etablieren zu können.
SNS (Sichere netzübergreifende Sprachkommunikation) (vom BSI entwickelt) soll die Interoperabilität verschiedener Verschlüsselungssysteme ermöglichen. Dazu müssen sich die Endgeräte durch ein Verhandlungsverfahren beim Verbindungsaufbau zunächst auf einen gemeinsamen Betriebsmodus einigen. Ein Betriebsmodus[2] besteht aus einem Paket aus Diensten, Sprachkodierung und Sicherheitskonzept (Authentifizierung, Verschlüsselung), welches von den jeweiligen Endgeräten unterstützt wird.
Zunächst unterstützt das System TETRA-BOS[3] und den CSD-Kanal bei GSM. Somit können Sprachübertragungen und SMS-Nachrichten sicher übermittelt werden. Die nächste Version „SNS-over-IP“ befindet sich seit 2012 in der Pilotphase. Mit dem „SNS-Starter-Kit“ soll in Zukunft eine Entwicklungsumgebung zur Verfügung gestellt werden, die eine „Open-SNS Variante“ enthält. Diese ist jedoch nicht für den VS-NfD (Verschlusssache, nur für den Dienstgebrauch) einsetzbar, weil der Starter-Kit nur den Teil des Aushandlungsprotokolls enthält und nicht die anschließende Verschlüsselung der Nutzdaten.
Eine abgeschwächte Simko-Variante wird von der Telekom als Enterprise-Lösung für Firmen vertrieben. Bei diesem Angebot lassen sich grundsätzlich alle Smartphones einsetzen, die ein SD-Kartenslot besitzen. Der Überwachung durch staatliche Behörden können sich diese abgeschwächten Geräte aber nicht entziehen.
Bei dem Cryptophone 500 der Firma GSMK soll eine Baseband Firewall für zusätzlichen Schutz sorgen. Diese befindet sich zwischen Application Processor und Baseband Processor und überwacht verschiedene Parameter, wodurch Manipulationen sofort erkannt werden sollen [7].
Seit 2017: SecuSuite für Samsung Knox -nicht mehr vorhanden- SecuSUITE_for_Knox_DE.pdf